Let´s talk emotions! Urlaub mit der Familie

- Miriam Lopes Noronha, Rat- und Impulsgeberin bei KRAFTVOLL
- 10/12/2021
Eigentlich hatte ich ein ganz anderes Thema für diesen Blogpost vorgesehen, aber nach den zurückliegenden Wochen: Pandemie, Lockdown und das anstehende Weihnachtsfest, dachte ich, Emotionen sind gerade ein sehr relevantes Thema.
Nachdem ich wegen der Pandemie, meiner Masterthesis etc. meine Familie drei Jahre lang nicht gesehen habe, bin ich jetzt endlich wieder Zuhause bei meinen Eltern in Brasilien. Wenn ich nach Hause fliege, bleibe ich gerne zuerst ein paar Tage alleine in São Paulo, das hilft um erstmal anzukommen und durchzuatmen bevor ich weiter nach Hause fahre. Also, nach ein paar Tagen in São Paulo sind wir (mein Partner ist zum ersten mal mitgekommen) in meine Heimatstadt gefahren und haben meine Eltern zum ersten Mal seit drei Jahren wieder gesehen. Sie haben mich noch nicht gesehen, seitdem ich meinen Master abgeschlossen habe, oder seitdem ich aufgehört habe meine Haare zu färben. Verrückt wie sehr man sich in drei Jahren verändern kann.
Ich war ausgebrannt, müde, erschöpft. Die letzten Jahre waren für mich nicht einfach und ich habe mich gefreut einfach wieder Zuhause zu sein.
Nach ein paar Tagen bei meinen Eltern sind wir zu viert in den Urlaub gefahren: Mama und Papa (die seit ein paar Jahren getrennt leben und nur wegen mir nochmal zusammen in den Urlaub fahren) mein Partner, der kaum portugiesisch kann und meine Eltern überhaupt zum ersten Mal persönlich kennengelernt hat. Und ich. Wir hatten eine tolle Zeit, haben eine der schönsten Küsten Brasiliens bereist und meinen Bruder auf einer traumhaften Insel besucht. Und trotzdem gab es Momente, in denen ich alle gerne zum Mond geschossen hätte… 😀
Ich wollte, dass mein Partner eine schöne Zeit in Brasilien hat, aber auch, dass wir viel Zeit mit meinen Eltern verbringen… Und alle wollten die ganzen Zeit etwas von mir.
Ich muss euch gar nichts mehr erzählen, oder? Emotions, sehr viele emotions… Ich bin sehr dünnhäutig und sensibel und muss alle meine Werkzeuge benutzen, um klar zu kommen und mich zu entspannen.
Also brauchten wir ein paar klare Regelungen, damit wir den Urlaub alle genießen konnten.
- Für uns war es besonders wichtig klar zu kommunizieren, was wir vorhaben und alle darüber zu informieren. Das hat wirklich sehr geholfen. Immer informieren, immer nachfragen, nichts annehmen. Wenn wir alle nur immer so handeln würden…
- Nicht immer alles zusammen machen. Zeit alleine oder auch zu zweit einplanen ist enorm wichtig.
- Nichts persönlich nehmen oder sich nicht schlecht fühlen, wenn eine/r einfach alleine sein möchte. Es tut nur gut.
Und was machen, wenn du getriggert bist und die Emotionen hoch kommen? Emotionen sind unangenehm. Sie kommen, wann sie wollen und oft in Momenten, in denen wir sie nicht gebrauchen können. Aber das schlimmste was wir machen können, ist sie zu ignorieren und zu unterdrücken. Wenn wir das machen, bereuen wir es, weil wir unangemessen reagieren, jemanden angeschreien, der es gar nicht verdient hat, etc etc etc…
Wir können nicht nur eine bestimmte Emotion unterdrücken. Wenn du deine negativen Emotionen unterdrückst, wirst du auch deine positiven nicht mehr fühlen. Also, wenn du im Moment keine Freude und Liebe empfinden kannst, schau mal nach, welche negativen Emotionen du unterdrückt hast. Ich spreche aus eigener Erfahrung…
„Der einzige Weg raus, ist durch.“

Das habe ich in meinem langen Weg als Coach (und human being) gelernt. Wenn die Emotionen kommen, versuche ich mich hinzusetzen und sie zu fühlen, atme tief durch und warte bis sie wieder weg sind. Auch wenn ich mich mal in einer Toilette für ein paar Momente verstecken muss. Weil ich weiss, dass wenn ich sie ignorieren, kommen sie wieder. Lauter und stärker, bis ich ihnen die Aufmerksamkeit gebe.
Wenn Emotionen kommen, vor allem getriggert von der Vergangenheit, darf ich dankbar sein, dass ich sie endlich loslassen kann.Sie sind wie ein Päckchen, das wir unnötigerweise mit uns herumtragen, bis wir bereit sind, es loszulassen.
Ich bin auf jeden Fall bereit, sie alle loszulassen.
Deine Miriam
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