Was Stress mit dir und deinem Körper macht
- Anna Rings, Wissens- und Konzeptgeberin bei KRAFTVOLL
- 01/07/2022
Hat dich dein:e Arzt/Ärztin schon mal gefragt „Haben Sie viel Stress im Moment?“, wenn du wegen Beschwerden hingegangen bist? Mir ist das schon häufiger passiert. Früher war ich dann überrascht, weil ich mich gefragt habe, was meine Beschwerde denn mit Stress zu tun hat. Doch tatsächlich schätzen Expert:innen, dass zwischen 75 und 90 Prozent aller Besuche bei Ärzt:innen mit Beschwerden verbunden sind, die direkt oder indirekt mit Stress zusammenhängen.
Dass Symptome wie Konzentrationsschwierigkeiten, innere Anspannung oder Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit und Unzufriedenheit durch Stress ausgelöst werden, ist für uns oft noch naheliegend. Auch der Zusammenhang mit Panikattacken, Angst und Wut liegt nicht fern. Burnout und Depressionen sind bekannt als das letzte Stresslevel à la schlimmer kann der Stress nicht werden.
Und trotzdem tun wir nichts gegen den Stress. Und das, obwohl es schon normal geworden ist auf die Frage „Wie geht es Dir?“ mit „Ich habe gerade viel Stress.“ zu antworten.
Daher frage ich mich: Wann fangen wir an zu handeln? Für jede:n gibt es wahrscheinlich eine andere Grenze, ein anderes Symptom, welches dafür sorgt, dass wir die Reißleine ziehen. Mir ging es z.B. lange so, dass ich den Ernst der Lage erst dann verstanden habe, wenn physische Erkrankungen aufgetreten sind, die neu für mich waren.
Aber warum wirkt sich Stress eigentlich auf den Körper aus?
Wenn wir Stress erleben, werden Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin ausgeschüttet, die dafür sorgen, dass wir uns auf Kampf oder Flucht vorbereiten. Damit wir mehr Sauerstoff aufnehmen können, weiten sich unsere Bronchien und die Atmung wird flacher und schneller. Außerdem steigt der Blutdruck und die Muskeln werden stärker durchblutet. Das Nervensystem befindet sich im Modus des Sympathikus – dem Modus, der uns leistungsstark macht. Entspannung ist erst wieder möglich, wenn die vermeintliche Gefahr, auf die sich der Körper eingestellt hat, vorüber ist, also unser Stressempfinden sinkt.
Doch genau daran hapert es oft: Wir kommen vom hohen Stresslevel oft nicht mehr herunter. Der Stresszustand wird chronisch. Und der Dauerstress macht etwas mit dem Körper, der sich ja ständig im Alarmzustand befindet:
Schlafstörungen, verspannte Muskulatur und Erschöpfung sind die logischen Konsequenzen. Beim Herz kann sich der Stress in Form von Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten und einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko bemerkbar machen. Da der Körper sich quasi aufs Überleben fokussiert, entsteht Heißhunger, während die Verdauung heruntergefahren wird. Das kann zu chronischen Verdauungsproblemen und Sodbrennen führen. Auch das Risiko für Magengeschwüre steigt. Schon mal von
Magenschleimhautentzündung gehört? – Ein Klassiker unter den stressbedingten Erkrankungen.
Ebenfalls bekannt unter den möglichen Stresskonsequenzen ist der Hörsturz, eine akute Schwerhörigkeit oder Ertaubung. Im schlimmsten Fall kann der Hörsturz sogar zum Tinnitus führen, und damit zu einer chronischen Beeinträchtigung. Vermehrte Ablagerungen in den Gefäßen sorgen für ein erhöhtes Schlaganfall-Risiko. Auch die Haut als unser größtes Organ spiegelt den Stresszustand wider: Viele Neurodermitis-Erkrankte leiden unter Schüben, wenn das Stresslevel steigt. Kreisrunder Haarausfall ist eine weitere Auswirkung von Stress auf die Haut. Die Erkrankung Diabetes hat übrigens nicht immer nur ihre Ursache in der Ernährung, sondern tatsächlich auch im Stress. Schließlich wird auch unser Immunsystem durch Stress geschwächt. Und das sind nur die am meisten verbreiteten Erkrankungen.
Diese lange Liste sollte doch eigentlich ausreichen, um die Reißleine zu ziehen, oder?
Wir sind deine Expertinnen für Stressvermeidung und –management. Melde dich für ein kostenloses Erstgespräch und wir erarbeiten gemeinsam Wege zu weniger Stress in deinem Leben.
Deine Anna
Quellen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3341916/
https://www.ergo.de/de/Ratgeber/gesundheit/stress/auswirkungen
https://www.psychologie.uzh.ch/de/bereiche/dev/lifespan/erleben/berichte/folgenvonstress.html
https://magazin.knappschaft.de/folgen-von-stress/
Blogartikel teilen
Du willst noch mehr Inspiration und Ideen für dein bestes Leben?
Melde dich für unseren Newsletter an!